Krautschau in Erlensee-Mit bunter Kreide und APP dem Stadtgrün auf der Spur


Krautschau in Erlensee – Mit bunter Kreide und App dem Stadtgrün auf der Spur
Pflanzen, die unscheinbar in Fugen und Ritzen wachsen, bleiben oft unbemerkt – dabei sind sie kleine Überlebenskünstler und wichtige Helfer für Klima und Artenvielfalt. Genau hier setzt die Initiative der Blühbotschafterin Monika Kühn-Bousonville an. Gemeinsam mit einer Gruppe Interessierter möchte sie das Stadtgrün sichtbar machen und den Blick der Menschen für die verborgenen Schätze am Wegesrand schärfen.
Die Idee entstand im Anschluss an die Veranstaltung „Mehr als nur Unkraut“ im Juni dieses Jahres, bei der Frau Dr. Julia Krohmer (www.senckenberg.de/de/krautschau/) eindrucksvoll über die Vielfalt und Bedeutung dieser Pflanzen berichtete. Spontan gründete sich daraufhin eine Gruppe von Naturfreundinnen und -freunden, die die Straßen und Gehwege Erlensees aus einem neuen Blickwinkel erkunden wollte.
Denn das, was viele als „Unkraut“ abtun, leistet Erstaunliches: Über 500 verschiedene Arten haben sich an die herausfordernden Bedingungen im urbanen Raum angepasst. Sie nehmen Regenwasser auf, fördern die Versickerung, binden Staub und tragen an heißen Sommertagen spürbar zur Abkühlung gepflasterter Flächen bei. Gleichzeitig bieten sie Insekten und Wildbienen Nahrung und Lebensraum.
Am 15. September 2025 startete die Gruppe, gemeinsam mit den Blühbotschafterinnen Stefanie Wölk und Karlheinz Lind, ihre erste „Krautschau“ in der Fallbachstraße. Begleitet wurden sie vom Biologen und Blühbotschafter Bernhard Hildebrand aus Nidderau, der die Pflanzen fachkundig bestimmte. Unterstützt durch die App Flora Incognita wurden die Fugenpflanzen identifiziert, mit bunten Kreidekreisen markiert und beschriftet – so können nun auch Passantinnen und Passanten die kleinen Wunder am Straßenrand entdecken.
Neben Arten wie Gänsefuß, Goldrute, Greiskraut, Mauerraute oder Arznei-Baldrian lernten die Teilnehmenden auch die heilkundliche Bedeutung mancher Pflanzen kennen, etwa von Schöllkraut, Baldrian oder Flattich. „Es war wie eine spannende Entdeckungstour“, so das einhellige Fazit der Gruppe.
Mit dieser Aktion wurde sichtbar, welche Vielfalt sich in den kleinsten Fugen verbirgt – ein lebendiges Kleinod mitten in der Stadt. Die Blühbotschafterinnen, die zugleich Mitglieder im Fördernetzwerk heimischer Pflanzen und Insektenvielfalt (FÖPI) sind, freuen sich bereits auf weitere Krautschauen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich anzuschließen oder eigene Termine zu vereinbaren. (Kontakt:monika.kuehn-bousonville@t-online.de). Spätestens zu den bundesweiten Aktionstagen der Krautschau vom 14. bis 25. Mai 2026 wird die Entdeckungstour fortgesetzt.
Nacht der Falter -Insektenmonitoring bei NAcht

Beobachtungsaufbau im Freien
Bei einsetzende Dämmerung die Beobachtungsvorrichtung aufgebaut

Einführung in die Welt der Nachtfalter
Mit Kerzenschein und bei lauen Sommernachttemperatungen gab es eine spannende theoretische Grundlage

Eicheleule oder Eichel-Sichelflügler (Watsonalla binaria)

Ampferspanner (Timandra Comae)

Auch Käfer, Schaben, Schrecken und Zikaden konnten erfasst werden
Unsere erste Nacht der Insekten wurde gleich ein voller Erfolg. Nach einem theoretischen Einstieg in Anatomie, Biologie und Systematik rund um die große Gruppe der Nachtfalter verbrachten wir fotografierend und Arten bestimmend eine spannende Zeit.
FöPI unterstützt die #Krautschau Mai 2025


Die Krautschau ist los!
Wenn Sie vor dem Haus des Nachbarn stehen und laut: „Gemeine Kratzdistel!“ sagen, dann ist nicht zwangsläufig ihr Verhältnis zum Nachbarn schlecht.
Vielleicht haben Sie nur laut gelesen, was auf dem Pflaster steht.
Vom 19. – 25. Mai ist nämlich europaweit „Krautschau“.
Pflanzen in Pflasterfugen und Ritzen werden dabei in den Mittelpunkt gestellt, indem ihre Namen mit Kreide aufs Pflaster gemalt werden.
Die meist übersehenen und buchstäblich mit den Füßen getretenen Pflanzen sind wahre Überlebenskünstler. Unter extremen Bedingungen fristen sie ein karges Dasein. Aber auch sie produzieren Sauerstoff für uns, binden Feuchtigkeit, verhindern Ausschwemmung und sind Nahrung und Wohnung für viele – meist sehr kleine – Tiere.
Die „Krautschau“ lenkt die Aufmerksamkeit auf diese wichtigen und interessanten Pflanzen und ihre Lebensumwelt.
Im Main-Kinzig Kreis wird diese Aktion von Föpi unterstützt.
Föpi – das „Fördernetzwerk heimischer Pflanzen- und Insektenvielfalt MKK e.V.“ führt die Aktivitäten des Main.Kinzig.Blüht.Netz über das Jahr 2025 hinaus fort.
Als eingetragener Verein steht das Föpi nicht nur den Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern des Main.Kinzig.Blüht.Netz offen, sondern baut ein Netzwerk aus interessierten Privatpersonen, Kommunen, Institutionen und Vereinen auf.
https://foepi-mkk.de/
Vorstandswahl im Dezember 2024

Der neue Vorstand des FöPI von links: Yvonne Heil, Helge Schröder, Antje Schöny, Monika Kühn-Bousonville, Bernhard Hildebrand
Spendenübergabe bei Radio Primavera in Aschaffenburg

Wir haben gewonnen! Bei einer Aktion des Radiosenders Primavera werden jedes Jahr Vereine gefördert. Die Immobilien-Firma von Poll stellt dazu jedes Jahr für fünf Vereine Spenden in Höhe von je 500 € zur Verfügung.